Der Förderverein Amanaogu e.V.

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Die Stuttgarterin Gudrun Rohde hat ihr Herz an Afrika verloren

„Wenn man einmal in die Augen der Kinder geschaut hat, dann ist es um einen geschehen“, sagt die Dürrlewangerin. Angefangen hatte alles mit einer Reise nach Nigeria im Frühling 2012. Gemeinsam mit dem Pfarrer Julius Ekwueme und ihrem Ehemann Hartmut Rohde ist sie erstmals in das Dorf Amanaogu, die Heimat von Julius Ekwueme, gereist. Im August 2010 war Ekwueme nach Deutschland gekommen, um dort zu studieren und zu arbeiten. Während seiner Tätigkeit in dem Filder-Stadtteil Dürrlewang lernte er auch das Ehepaar Rohde kennen.

Die Rohdes kauften einen alten Bus für die Kinder

Schnell stand für die Rohdes fest, dass sie sich für die notleidenden Kinder und Jugendlichen in Nigeria einsetzen wollten. So folgte auf die erste Reise schnell eine zweite. „Im Juli bin ich mit Julius erneut nach Afrika geflogen“, erzählt Gudrun Rohde. Inmitten der 6000 Einheimischen wohnte sie im Dorf, nahm am Leben und Alltag der Menschen teil. Julius Ekwueme, der täglich mit der Heimat telefoniert, bezeichnet Gudrun Rohde seither als „Igbo-Frau, der lediglich die dunkle Hautfarbe fehlt“. Igbo ist die Stammessprache in Amanaogu. Weil die Kinder, die eine Schule besuchen dürfen, einen weiten Weg dorthin haben, kauften die Rohdes in Deutschland einen alten Bus, den sie verschiffen ließen. „Ich bin bei Verwandten, Bekannten und Freunden betteln gegangen, damit sie unser Vorhaben unterstützen und die Verschiffung mit ermöglichen“, erzählt Gudrun Rohde.

Vier Wochen war das alte Gefährt auf Reisen
bis oben hin vollgepackt mit Kleidung, Spielsachen und anderen Sachspenden. Im Januar 2013 hat Ekwueme den Bus in Amanaogu in Empfang genommen. Handwerker und Mechaniker vor Ort machten das Gefährt wieder fit, tauschten die Bremsen aus und lackierten die Karosserie neu. „In Deutschland wäre der Bus nur für neun Personen zugelassen, in Nigeria fahren 20 bis 30 Leute damit“, sagt Gudrun Rohde.

Im Mai 2013 folgte schließlich die offizielle Gründung des Fördervereins. „Nun können wir auch Spendenbescheinigungen ausstellen“, sagt Gudrun Rohde, die die Vorsitzende des Vereins ist. Ihr offizieller Stellvertreter ist Julius Ekwueme. Gudrun Rohdes Mann, der noch berufstätig ist und sein eigenes Unternehmen hat, hält sich in der Vereinsarbeit im Hintergrund.

Ein Kinder- und Jugendzentrum soll gebaut werden

„Er stärkt mir jedoch den Rücken“, sagt Gudrun Rohde, die vor wenigen Wochen mit Julius Ekwueme wieder einmal in Amanaogu war. „Bei diesem Besuch ist der Bus auch offiziell seiner Bestimmung übergeben worden“, erzählt Gudrun Rohde. Außerdem haben die Vorsitzenden in den vergangenen Monaten erste Patenkinder vermittelt. Durch Spenden können sie nun ein Jahr lang die Schule besuchen, erhalten Schulkleidung und Schulbücher. Und: Sie haben seit September Matratzen, auf denen sie schlafen können. „Die Kinder, die wir als Patenkinder vermittelt haben, sind überwiegend Waisenkinder, die bei Nachbarn oder Verwandten schlafen“, sagt Rohde. Dort müssen sie jedoch auf dem harten Boden schlafen. „Das haben wir als menschenunwürdig empfunden“, sagt Ekwueme.

Langfristig hat sich der Stuttgarter Verein ein großes Ziel gesetzt: Es soll ein Kinder- und Jugendzentrum mit einer Ausbildungsstätte gebaut werden, in dem die Jugendlichen handwerkliche Tätigkeiten erlernen. „So dass sie die Möglichkeit erhalten, sich selbst versorgen zu können“, sagt Ekwueme. Für das Zentrum hat er bereits ein Grundstück gefunden. „Nun müssen wir das Geld für den Bau des Zentrums zusammenbekommen“, sagt der Pfarrer und ergänzt: „Dafür suchen wir nun Sponsoren.“

Ihre Gudrun Rohde
1. Vorsitzende

Ihr Julius Ekwueme
2. Vorsitzender


Aufgaben des Fördervereins

Die Förderung von Bildung und Erziehung,
z.B. Bau von Kinder- und Jugendzentrum

Beschaffung von Mitteln, z.B. Sach- und Geldspenden, welche unmittelbar an die armen und benachteiligten Menschen durch die beiden Vorsitzenden und den Gemeindepfarrer im Dorf verteilt werden.

Vermittlung von Patenschaften: 50 Euro im Jahr, damit dem Patenkind ein geregelter Schulbesuch ermöglicht werden kann, denn viele Eltern können sich die Zahlungen für die Schulgebühren nicht leisten. Zuzüglich einmalig 70 Euro im ersten Jahr für eine wasserfeste Matratze.


Infomaterialien zum Download

Beitrittserklärung - wenn Sie sich entschlossen haben dem Verein Amanaogu e.V. beizutreten und so unsere Arbeit zu unterstützen, können SIe sich hier das Formular zum ausfüllen herunterladen.

Infoflyer - hier können sie das Info-Faltblatt zum selber ausdrucken herunterladen.


Gudrun Rohde erhält den Preis
“Stuttgarter des Jahres 2019”

Die Mitbegründerin des Vereins Amanaogu-eV ist eine der sechs Gewinnern und Gewinnerinnen des Preises Stuttgarter des Jahres 2019!
Rund 100 Vorschläge waren 2019 bei der Jury eingegangen. Und die hatte wie immer die fast unlösbare Aufgabe, unter den Engagierten und deren vielfältigen Aufgaben, die sie still und unentgeltlich erfüllen, sechs Preisträger zu finden. Besetzt war die Jury mit Joachim, Dorfs, dem Chefredakteur der Stuttgarter Zeitung, dem Vorstandsvorsitzenden der Stuttgarter Versicherungsgruppe, Frank Karsten, der früheren Direktorin des Württembergischen Landesmuseums, Cornelia Ewigleben, der MTV-Volleyball-Sportdirektorin Kim Renkema, dem Unternehmer Rainer Otto F. Scharr und dem Stadtdekan Søren Schwesig.

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Unser Projekt: Kleidung und Sachspenden